logo Pg St. Kilian

„Maskierte Person überfällt die Liga-Bank in Würzburg und erbeutet mehrere tausend Euro. Der Täter ist flüchtig. Laut Zeugenaussagen soll er in einen Reisebus mit Ziel Thüringer Hütte gestiegen sein. Weitere Zeugenbefragungen laufen. Die Spurensicherung ist vor Ort und wertet in den nächsten Stunden die Bilder der Überwachungskamera aus. Zuständige Polizeibehörde ist das Polizeipräsidium Unterfranken.“

Als dieser Polizeibericht vorgelesen wurde, wurde klar, woher der Geldkoffer stammte, den die über 50 Minissare aus unserer Pfarreiengemeinschaft am Freitagabend entdeckten. Das bedeutete aber: Der Täter muss noch unter den Minis sein! Zum Glück war Kommissar Müller sofort zur Stelle und ermutigte die Minis, gemeinsam nach Hinweisen zu suchen und den Übeltäter zu stellen.

So durchforsteten wir noch am selben Abend den dunklen Wald nach Zeugen und fanden schließlich einen zweiten verschlossenen Koffer, der weitere Hinweise zum Täter-Profil lieferte. Gemeinsam hielten wir den Ermittlungsstand fest und spannen Theorien, wer es denn gewesen sein könnte.

Ein guter Kommissar muss sich natürlich auch mit der Fachsprache auskennen. Deshalb spielten wir am Samstagmorgen das Chaosspiel – 100 Schildchen mit Polizei-Begriffen waren überall auf dem Gelände verteilt und mussten aufgespürt werden. Als Schild Nr. 100 („Gefängnisausbruch“) schließlich entdeckt war, erholte man sich bei tollem Wetter, bis einige Omissare eine leidenschaftliche Wasserschlacht anzettelten.

Um sich besser in die kriminelle Energie ihrer Verdächtigen einfühlen zu können, spielten die Minissare am Nachmittag das Pyramidenspiel, ein Geländespiel, bei dem Holzstöcke aus den gegnerischen Spielfeldern gestohlen werden müssen. Als in der Hektik einer der Minissare sein Handy in der riesigen Wiese verlor, bildeten wir eine Kette und fanden es tatsächlich wieder.

Am Abend verdichteten sich die Hinweise und es mussten sich fünf Verdächtige einem strengen Verhör unterziehen. „Welche Kleidung haben Sie zum Tatzeitpunkt getragen?“, „Was haben Sie zum Zeitpunkt des Überfalls gemacht, gibt es dafür Zeugen?“ - so lauteten einige der Fragen. Schließlich konnte der Täter überführt und dingfest gemacht werden. Da er aber seine Reue beteuerte, kam er gegen strenge Auflagen (Süßigkeiten für alle!) frei.

Nachdem der Tag mit Lagerfeuer, Stockbrot und Werwolf ausklang, feierten wir am Sonntag-Morgen einen gemeinsamen Gottesdienst mit Gemeindekommissarin Katharina, den wir selbst mitgestalteten: Das Evangelium wurde als Pantomime dargestellt, Fürbitten und Lieder herausgesucht und die Mitte gestaltet. Als Andenken und Dankeschön für ihren Dienst erhielten die Minis ein kleines Holzkreuz und durften sich einen der (natürlich echten…) 500€-Scheine aus dem Geldkoffer mitnehmen.

Zum Schluss des ersten gemeinsamen Ministranten-Wochenendes der Pfarreiengemeinschaft waren die Minis begeistert und freuten sich auf die nächste PG-Aktion!

­